Gewalt erlebt?

Gewalt erlebt?

In der ganzen Schweiz und auch in Zürich kommt es in den vergangenen Jahren immer häufiger zu homo- und transphober Gewalt. Das reicht von abschätzenden Bewegungen und Geräuschen, verbalen Beleidigungen, Bespucken, Bedrohen bis hin zu tätlichen Angriffen und physischer Gewalt, teilweise sogar mit Waffen. Jeder einzelne Fall ist tragisch und die Betroffenen benötigen oft eine lange Zeit, um darüber hinwegzukommen.

Im Folgenden haben wir Hinweise und Verhaltensempfehlungen gesammelt, was man tun kann und soll, wenn man selbst Gewalt erlebt oder erlebt hat.

Was tun bei einem Übergriff?

Was tun bei einem Übergriff?

Rufe sofort und ohne Hemmung die Polizei via Notruf 117. Sie helfen, sind auf LGBTIQ Belange sensibilisiert und koordinieren sich mit der Sanität.

Leiste Hilfe und fordere Passant*innen zur Unterstützung auf, begebe dich aber nicht in zusätzliche Gefahr.

Merke dir Beschreibung und Fluchtrichtung der Täter*innen. Bitte Zeug*innen, vor Ort zu bleiben oder nimm ihre Daten auf. Falls Fotos oder Videos vorhanden sind, übergib sie der Polizei.

Grundsätzlich gilt für alle kritischen Situationen:

  • Hinschauen: Was geht hier vor?
  • Einschätzen: Wie gefährlich ist die Situation? Wie rasch muss gehandelt werden? Was kann ich tun, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen?
  • Notruf Polizei 117: Die Polizei rufen.
  • Handeln: Helfen. Andere zum Helfen auffordern.

Angriff vorüber, Täter flüchtig

Angriff vorüber, Täter flüchtig

Auch wenn der Angriff bereits vorüber und die Täter flüchtig sind, solltet ihr stets eine Anzeige in Betracht ziehen. Nur wenn solche Taten erfasst werden, können wir alle zusammen auf die Dimension des Problems in der Gesellschaft aufmerksam machen. Seit Beginn 2021 erfasst die Stadtpolizei Zürich zudem homophob motivierte Gewalt. Besteht daher darauf, dass der Angriff auf Euch als solcher registriert wird.

Ausserdem solltet ihr Euch bei erfahrener physischer Gewalt gründlich von einem Arzt untersuchen lassen, der seine Befunde für spätere Ermittlungen auch dokumentiert. Solltet Ihr auch darauf verzichten wollen, fotografiert als Beweis zumindest Eure Verletzungen.
Da später jedes kleinste Detail wichtig sein kann, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, empfiehlt es sich zudem, zeitnah ein Gedankenprotokoll anzulegen, in dem man möglichst detailliert das Geschehen mit genauen Orts- und Zeitangaben aufschreibt.

Du hast Gewalt erlebt?
Du musst es nicht alleine durchstehen,
Es gibt Hilfe, nimm sie an.

LGBT-Helpline: Meldestelle und Beratung

LGBT-Helpline: Meldestelle und Beratung

Handelt es sich bei dem Vorfall um homo- oder transphober Gewalt, empfehlen wir zudem eine Meldung bei der LGBT-Helpline zu erstatten. Dort könnt ihr Euch auch von anderen LGBT Personen beraten lassen.

> zur Helpline

Opferberatung

Opferberatung

Das Erleben von Gewalt gegen die eigene Unversehrtheit, ob physisch oder psychisch, ist oftmals ein traumatischer Moment bei dessen Bewältigung Euch die Opferhilfe Zürich unterstützen kann. Die Opferberatung Zürich ist eine staatlich anerkannte Anlaufstelle für Opfer im Sinne des Opferhilfegesetzes (OHG) und deren Angehörige oder Vertrauenspersonen. Bei ihr finden Betroffene in einer schwierigen Situation Unterstützung, Beratung und Begleitung durch ein Team von ausgewiesenen Fachleuten.

> zur Opferberatung Zürich

Verhaltenstipps bei Gewalt und Aggressionen

Verhaltenstipps bei Gewalt und Aggressionen

Die Berliner Polizei hat eine Reihe von lesenswerten Verhaltenstipps gesammelt, wie man im Vorfeld versuchen kann, Gewalt bzw, eine Eskalation zu vermeiden.

> zur Polizei Berlin